1. Kronberger Laienspielschar

60 Jahr' ... un kaa bissi leiser!

100 Jahre Hanna Feldmann

 

Die erste Kronberger Laienspielschar möchte 

 

zusammen mit dem Geschichtsverein zum 100-jährigen Geburtstag
und 25 Todestag von Hanna Feldmann,
den Platz vor dem Stadtmuseum,
als Hanna-Feldmann-Platz benennen.

Am 29.10.203 wird mit einem privaten Festakt mit geladenen Gästen
der kleine Platz vor dem Stadtmuseum
unterhalb der Kronberger Burg feierlich  eingeweiht.
Es wird sich auf diesem Platz eine Steele mit Büste befinden,
im Stadtmuseum wird zudem
eine Sonderausstellung zu Hanna Feldmanns Wirken gezeigt.  

Mitglieder der 1. Kronberger Laienspielschar
werden diesen Festakt mit Gedichten und Liedern begleiten.

Die 1. Kronberger Laienspielschar verfügt
über ein kleines, verkäufliches Kontingent
des Reprints "E Johr dehaam" von 1984.

Diese können anlässlich des Geburtstages der Autorin direkt bei der Laienspielschar oder im Stadtmuseum für 5€ erworben werden. Normalerweise ist dieses Buch
nur noch im Antiquariat für ca. 15-20€ erhältlich.


 


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Pressetexte - Kronberger Bote Juli 2023


Erinnerungen zum 100.Geburtstag von Hanna Feldmann
Kronberg (hmz) – Hanna Feldmann, Heimatforscherin, Heimatdichterin, Autorin und Gründungsmitglied der 1. Kronberger Laienspielschar und des Vereinsrings sowie Ehrenbürgerin der Stadt Kronberg, wäre am 26. Oktober 100 Jahre alt geworden. Grund genug, an ihre Verdienste zu erinnern und ehemalige Wegbegleiterinnen- und begleiter nach ihren ganz persönlichen Erinnerungen an sie zu fragen. Es gab wohl niemanden in der Stadt, der sie nicht kannte. Sie wusste viel zu erzählen und tat dies in ihrer unvergleichlichen Art, auch, weil sie ihr Herz auf der Zunge getragen hat. Aufgewachsen in Kronberg lagen ihr das Bewahren und Vermitteln der Kronberger Geschichte und die Mundart ihrer Heimatstadt besonders am Herzen. Bereits in jungen Jahren wurde sie lokal durch ihre politischen Büttenreden bekannt. In späteren Jahren widmete sie sich dem Kronberger Vereinsleben, der Kronberger Mundart und der Kronberger Heimatgeschichte. Als Autorin zahlreicher Artikel, Gedichte und Glossen in historischen Zeitschriften sowie in lokalen Zeitungen wie der „Taunus-Zeitung“, der „Kronberger Zeitung“ dem „Kronberger Bote“ und im „monantsspiegel wurde sie in und um Kronberg bekannt. Im Jahr 1973 erschien im Selbstverlag Hanna Feldmanns erstes Buch: „Ein Streifzug durch das Kronberg meiner Kinderjahre . E Johr dehaam.“ Sie gehörte im Jahr 1961 zu den Gründern und Gründerinnen der 1. Kronberger Laienspielschar, für die sie Theaterstücke und Märchen schrieb und zudem Mundartabende veranstaltete. In der Zeit ihres späteren, fast 30ährigen Vorsitzes wurde in den Statuten verankert, dass heimatliche Geschichte und Mundart im Vordergrund des Vereinsinteresses stehen sollten.  Als langjähriges Mitglied wurde sie Ehrensenatorin des Kappenklubs, zehn Jahre lang, bis ins Jahr 1998 hinein, war sie Vorsitzende des Vereins für Geschichte Kronberg und setzte sich vehement für ein Stadtmuseum ein. Außerdem war sie Mitglied im Aktionskreis Lebenswerte Altstadt und gehörte zu den Mitbegründern und Mitgründerinnen des Vereinsrings Kronberg. Als Vorstandsmitglied des Verkehrsvereins verfasste Hanna Feldmann die Informationsschriften zu Kronbergs Sehenswürdigkeiten und veranstaltete selbst regelmäßig Stadtführungen. Sie veröffentlichte Mundart-Texte und unter dem Titel „Es war einmal…“  über lange Zeit Fundstücke zur Kronberger Geschichte in der damaligen Kronberger Zeitung. Sie war die Verfasserin des Nachschlagewerks „Kronberg von A-Z“, das sie von ihrem Vorgänger Wilhelm Jung übernommen und überarbeitet hat.
Sie hinterließ tiefe Spuren und noch mehr Eindrücke – bis heute.
Klaus Temmen erinnert sich: „Unsere beiden Familien waren freundschaftlich verbunden, weshalb ich schon als Kind mit der 1. Kronberger Laienspielschar, dessen erste Vorsitzende Hanna lange war, in Berührung kam. Ich war stolz, bei den weihnachtlichen Märchenaufführungen der Laienspielschar mitwirken zu dürfen. Später kamen dann auch noch andere Stücke hinzu, meist mit historischem Bezug wie zum Beispiel „Eine Kur in Bad Cronthal“ oder „Philipp Keim“, die auch immer mit einem guten Schuss Humor und viel Lokal Kolorit gewürzt waren. So habe ich viele Jahre, bis ins Erwachsenenalter hinein, gerne und mit viel Freude Theaterrollen im Ensemble der Laienspielschar gespielt. Hanna war dabei viel mehr als „nur“ erste Vorsitzende. Sie schrieb die Texte und Rollenbücher, führte auch oft gemeinsam mit Wilhelm Lantelme und Hubert Käfer Regie und spielte immer wieder einmal selbst mit. Man kann mit Fug und Recht sagen: Hanna war die gute Seele des Vereins. Unsere persönliche Verbindung hat sich im Laufe der vielen Jahre natürlich auch verändert. Aus dem respektvollen „Frau Feldmann“ der Kinderjahre wurde im Laufe der Zeit das freundschaftliche aber immer noch respektvolle „liebe Hanna“, die mich auch in den zu Ende gehenden 1980er Jahren bei meinen ersten eigenen Texten für die Fassnachtsauftritte der legendären „Schernbornschwalben“ des MGV1860 unterstütze. Das war ihre nächste große Leidenschaft, die Fassnacht. Aber dazu können andere sicher viel mehr sagen als ich. Ich werde Hanna Feldmann immer in bester Erinnerung behalten.
Horst Neugebauer attestiert ihr das Prädikat, ein „wandelndes Geschichtsbuch gewesen zu sein. „Brilliert hat sie im Jubiläumsbuch zum 125jährigen Bestehen des Verkehrsvereins (1862 bis 1987). Sie hat es geschafft, dass alle vier Autoren in Kronberg, also Wolfgang Ronner, Helmut Bode und Wilhelm Jung mit ihr zusammen die Geschichte verfasst haben. Was nicht so einfach war, denn untereinander gab es doch sehr unterschiedliche Auffassungen. Hanna hat immer den Volkston getroffen, war durchaus resolut und auch impulsiv. Egal um was es gegangen ist, sie hatte zu allem eine Meinung und hielt damit auch nicht hinter dem Berg  zurück. Wenn es um ein für sie wichtiges Thema ging hat sie gesprudelt. Sie war eine starke, auf sich bezogene Frau.“
Uwe Wittstock beschreibt ihr Engagement für die Burg Kronberg: „Gerne erinnere ich mich an Hanna Feldmann. Sie warb sehr früh öffentlich für den Erwerb der Burg durch die Stadt Kronberg und unterstützte den damals noch jungen Burgverein. Sie war unser Sprachrohr und öffnete Türen in der Stadt und in den regionalen Institutionen. Auch nachdem ihr sehnlichster Wunsch nach einem Stadtmuseum in der alten Grundschule nicht in Erfüllung ging, war sie Wegbegleiterin für das kleine, aber sehenswerte Stadtmuseum in den Vorderhäusern der Burg.
Ihr umfangreiches Wissen gab sie gerne an die Burgführer weiter. Sie war Vorbild und Mitinitiatorin der Burgführerkurse, die sie mitgestaltete. Sie sparte nicht mit Ratschlägen. Ihr besonderes Anliegen war, auf die Besuchergruppen einzugehen: „Eine Gruppe von Kurgästen aus Königstein hat andere Erwartungen als ein Geschichtsverein aus der Wetterau!“. So veranschaulichte sie gerne die Burgführungen mit Kronberger Anekdoten, die den Besucher mehr in Erinnerung blieben als bloße Jahreszahlen. Zahlreiche Burgführungen wurden von Ihr übernommen, obwohl sich die Burg zu dieser Zeit in der Restaurierung befand. Vor lauter Baugerüsten war die Burg kaum zu sehen und der Zugang nur eingeschränkt möglich. Dies war kein Problem für Hanna, die Besucher waren zufrieden und wir jungen Burgführer standen oftmals staunend daneben.
Uns als Verein beschäftigte die Frage, wie man die Kronberger für Ihre Burg begeistern konnte. Hanna ging auch dies pragmatisch auf ihrer Art an. Und so wurde im Jahr 1996 im Vorhof der Burg das von ihr geschriebene Stück „Die Kronberger Schlacht anno 1389“ aufgeführt. Alle mussten mitmachen: Laienspielschar, Rittergarde, Fanfarenzug und viele mehr. Auch mein Vater und ich standen plötzlichen als Türmer und Ritter Johann von Kronberg kostümiert auf der Freilichtbühne. Der Besuch dieser Veranstaltung war (Bürger-)Pflicht. Dafür und noch für vieles mehr sind wir Hanna bis heute dankbar.“



Pressetext Kronberger Bote - Juli 2023

die vielen Facetten eines Kronberger Originals
Es muss wohl in der Familie liegen, denn auch Annette Reinhardt, die Nichte von Hanna Feldmann, ist bei er 1.Kronberger Laienspielschar aktiv und äußerst engagiert. Ihre Führungen als Nachtwächterin auf dem Laternenweg sind legendär. Eine kleine Familiengeschichte:
"Mein Tante, Johanna Maria Feldmann, geborene Antoni, wurde am 26. Oktober1923 in Kronberg geboren und verstarb im Jahr 2003 in Königstein im Taunus. Sie war das jüngste von drei Geschwistern und sie wuchs mitten in der Stadt auf. Ein schwerer Schicksalsschlag  war für sie, als sie in den letzten Kriegstagen ihren  geliebten Bruder verlor. Die beiden Schwestern waren sehr lebhaft und die beiden so manches in der Faschingszeit angestellt... Bis hohe Alter waren die Schwestern eng verbunden und unternahmen viele Ausflüge und Urlaube gemeinsam.
In ihrem Ehemann, Albert Feldmann - auch er war damals ein langjähriger und verdienter Karnevalist des Kappenklub - fand sie einen starken,  kreativen und aktiven Partner. Albert bekam aus den Reihen des Kappenklub Kronberg als erster den Ritterschlag zum Kronberger Ritter der Rittergarde und Obrist der Rittergarde.  Sie hatten zwei Söhne und von ihren Enkelkindern leben heute einige im Ausland, Sie erinnern sich bis heute sehr gerne an die Oma, die immer voller Geschichten war - seien es Sagen, Märchen, erfundene Erzählungen, historische Begebenheiten aus der Geschichte Kronbergs oder kleine wunderbare gewesen. Am liebsten erzählte sie unterwegs entlang des  Philosophenwegs Richtung Opel Zoo. Gerne erinnern sie sich an das Geschick der Oma, wen sie die wunderbaren - und heute fast vergessenen Quetschemänncher" - herstellte, die dann sehr gerne auf dem Weihnachtsmarkt in der Bude der Kronberger Burgfinken oder dem "Café Tanzhaus" bei der 1.Kronberger Laienspielschar verkauft wurden.
Nach dem Verlust ihres Mannes Albert galt fortan ihr ganzes Engagement verstärkt der Familie, ihren Vereinsaktivitäten und dem Schreiben von Artikeln, Glossen, Abhandlungen, Büchern, Gedichten, Geschichten und Theaterstücken/Märchen. Bis kurz vor ihrem Tode arbeitete Sie an einem Buch über die Geschichte des Kronthals, das leider unveröffentlicht blieb..  Im Jahr 1973 erschien im Selbstverlag Hanna Feldmanns erstes Buch "E Johr dehaam: ein Streifzug durch das Kronberg meiner Kinderjahre", gefolgt von einem weiteren kleinen Büchlein "Klaanichkeite vom Flohmarkt", Gedichte, Geschichten. Beide Bücher wurden durch Zeichnung ihres älteren Sohnes Klaus ausgeschmückt und sind bis heute im Antiquariat erhältlich. Die 1. Kronberger Laienspielschar  verfügt über ein kleines, verkäufliches Kontingent des Reprints aus dem Jahr 1984 von "E Johr dehaam", welche anlässlich ihres 100. Geburtstages direkt bei der Laienspielschar erworben werden können.
Für den Verein, der  aus einer Theatergruppe des Kappenklub Kronbergs entstanden ist, erfand und arrangierte sie neue Märchen (Raubritter Hartmut, Traumolos, Die Hexe im See) oder schrieb kurzerhand bekannte Märchen wie Dornröschen, Hänsel&Gretel, der Froschkönig, Frau Holle) passend auf den großen Kinderchor des Vereines um, sodass auch das kleinste Mitglied eine tragende Rolle bekam - sei es als tanzendes Brot bei Hänsel und Gretel oder singende Schneeflocke.  Begonnen hatte damals alles unter der Leitung  von Wilhelm Jung und Wilhelm Lantelme und mit der Freilichtaufführung "Das neue Reis" auf der Schirn und dem Gassenfeger "Hans-Winkelsee oder der 9er in der Wetterfahne" .nach Wilhelm Jung. Eine Art hessische Robin Hood Saga um den zum Tode am Galgen verurteilten Wildschütz Hans Winkelsee, der als "letzten Wunsch" in die Wetterfahne des Eschersheimer Turms in Frankfurt eine 9 schoss... da ihn diese eisenrne Fahne während seiner Gefangenschaft durch den knarrenden Lärm immer Wach gehalten hatte. Diese aufwendige Freilichtaufführung wurde mehrmals vorgestgellt und sogar auf dem Hessentag in Eschwege gespielt sowie auf der Königsteiner Burg. Davor gab es  die ersten Stücke für Kinder  (Struwwelpeter/Der fliegende Robert, eine Aktion für die damals noch so genannte Aktion Sorgenkind) "Der Froschkönig"  oder "Das Tapfere Schneiderlein
Aber auch historische Heimatstücke und Freilichtspiele wie, "Das allerneueste Lied -Philip Keim",
die von Hanna  überarbeitete Erzählung des während seiner Ausbildung in der Kellerei des Herzogs von Nassau erblindeten Volkssängers Philipp Keim aus Diedenbergen. Keim und seine Frau  nutzen das vom Herzog von Nassau gewährte Privileg "frei und ungehindert" im ganze n Herzogtum umherzuziehen zu können. Das mit der  vom Herzog geschenkten Drehorgel somit als eine Art fahrende Bänkelsänger und "Singende Nachrichtendienste."   "Eine Kur in Bad Kronthal" oder die "Kronberger Freiheit" und die "2.Kronberger Schlacht" die in der Stadthalle oder auf der Burg zur (Ur-)Aufführung kamen, stammen hauptsächlich aus ihrer Feder. Immer gespickt mit feinen Humor, derben Sprüchen und augezwinkernden Anspielungen. Immer wieder gelant es ihr, die Stücke und Rollen regelrecht auf die mitwirkenden Personen "zuzuschreiben." Und so manches kleine, aber feine Detail hat immer wieder zu großem Amusement im Publikum geführt.
Gemeinsam mit dem unvergessenen Hubert Käfer war sie für die Theatergruppe auch als durchaus gestrenge Regisseurin tätig, wenn sie nicht gerade selbst mit auf der Bühne stand. Generationen von Kronberger Burgfinken können davon ein Lied singen ... sind aber bis heute stolz auf ihre Leistungen auf der Bühne sein und greifen immer wieder auf das damals Gelernte gerne zurück!Bis heute sind Ihre zahlreichen Gedichte, Sketche und Geschichten ein fester Bestandteil des Repertoires der 1. Kronberger Laienspielschar. Einige ihrer Gedichte wurden auch in Liedform umgewandelt (Hinnergass, Metzelsupp, die Ros, Kardoffel), arrangiert und dirigiert von Agnes Gottschalk, vorgetragen vom Burgtrio (Helmut Ebner, Karl Herrmann und Klaus Temmen). Nicht zuletzt stammt die bis heute beliebte und gerne gesungene  Kronberger Hymne "Kronberg Du bist ja mei alles" aus Ihrer Feder, vertont von Wilhelm Lantelme und uraufgeführt im Jahre 1970 von ihrem Neffen Helmut Ebner.
Natürlich das "Aushängeschild des Burgtrios - das allseits beliebte "Handkäslied" mit dem Text Hanna, vertont von Agnes Gottschalk. (bekannt durch "Hessen à la carte" des HR Fernsehens). Es ist vor allem auch Hanna zu verdanken, dass im Jahr 1993 der 1. Kronberger Laienspielschar der erste Kulturpreis der Stadt Kronberg verliehen wurde und im Folgejahr 1994 wurde Hanna Feldmann für ihre Verdienste um die Heimatpflege gemeinsam mit ihrem Verein, der 1. Kronberger Laienspielschar, mit der Saalburgmedaille ausgezeichnet.  Im Oktober 2003 wurde ihr wenige Tage vor ihrem Tode die Ehrenbürgerschaft ihrer Heimatstadt verliehen., die sie bis heute nicht vergessen hat."